Präventionsprojekte in der Altersarbeit: die Potenziale von Netzwerken nutzen

Präventionsprojekte sind auf verschiedene Ressourcen und Wissensstände angewiesen. Sie betreffen unter anderem soziale (Isolierung, Verschuldung, usw.) oder medizinische (Sturzgefahr, Hitzesommer usw.) Risiken.

Als Beispiel kann ein Präventionsprojekt im Fall von Hitzesommern genannt werden. Nach dem Hitzesommer 2003 und den Todesfällen bei älter werdenden Menschen in der Schweiz und Europa wurde von einem kantonalen Polizeichef ein Think Tank ins Leben gerufen. Daraus entstand ein Präventionsprojekt, welches es erlauben soll, sozial isolierte Menschen im Falle einer Hitzewelle zu sensibilisieren, genügend zu trinken. Dabei kam die Schwierigkeit auf, sozial isolierte Menschen zu erreichen. Ein Netzwerk von Akteuren wurde aktiviert, um die vorhandenen Informationen zu bündeln und so isolierte Menschen zu identifizieren. Unter anderem arbeiten in diesem Projekt gemeinnützige und private Spitexdienste, kantonale, Bezirks- und kommunale Behörden, verschiedene Freiwilligen-Organisationen und die Kirchgemeinden zusammen, um die Problemfälle zu finden und wenn nötig, zu informieren und mit Wasser zu versorgen.

Ein über Gemeinden, Sektoren und verschiedene Administrationsebenen organisiertes Netzwerk wirkt produktiv für Präventionsprojekte.

Präventionsprojekte mit spezifischem Zielpublikum profitieren davon, gut weiter kommuniziert und getragen zu werden. Projekte, die gut in lokalen Netzwerken verankerte sind, weisen einen höheren Grad an Effizienz auf; denn die Kommunikation erfolgt umso aktiver, je mehr Organisationen das Projekt aktiv mittragen und also nicht nur als Kommunikationskänale benutzt werden.

 

Gestaltungzpotenziale

  • Bei der Entwicklung eines Projektes besteht die Möglichkeit, ein weites Feld von Akteuren mit einzubeziehen. Eine grundlegende Reflexion der Akteure birgt dabei das Potenzial, neue oder fallspezifisch besonders passende Wege zu finden, um auf älter werdende Menschen zuzugehen.

  • Bei der Entwicklung von Projekten kann es sich als vorteilhaft und produktiv erweisen, Betroffene oder deren Familien in die Planung mit einzubeziehen. Ihre Netzwerke und Erfahrungen (für Angehörige von Alzheimer Betroffenen oder für ältere Personen mit Schulden) zur Kommunikation zu nutzen.


Praxisbeispiele

  • Hitzesommer Prävention

  • Prävention gegen Sturz in Zusammenarbeit mit Wandergruppen und Altersturngruppen

  • Netzwerk zur Prävention von Altersdepression (auch in Zusammenarbeit mit dem Seniorenchor)

  • Ausbildung von pflegenden Angehörigen in Zusammenarbeit zwischen Spitex, Rote Kreuz, Seniorenorganisationen und Frauenverein

  • Prävention gegen Diebstahl bei Geldtransaktionen in Zusammenarbeit mit Altersvereinen und –organisationen sowie der Pro Senectute